Landkreis Schweinfurt – Zur aktuellen Diskussion um angebliche Fehler im Schweinfurter Gesundheitsamt meldet sich nun auch die Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen zu Wort. Die Vorwürfe aus CSU und Jungen Union gegenüber dem Gesundheitsamt und Landrat Florian Töpper entbehren jeder Grundlage, so die Grünen. „CSU und Junge Union sollten sich lieber den eigentlichen Ursachen der Probleme zuwenden. Jahrzehntelang wurden die Gesundheitsämter in Bayern von der CSU-Regierung kaputtgespart“, so der Landtagsabgeordnete und Kreisrat Paul Knoblach. Nach Beginn der Pandemie mussten dann eiligst neue Mitarbeiter eingestellt und geschult werden, um die umfangreichen Aufgaben zu erledigen. Diesen Aufgaben habe sich das Amt und seine Mitarbeiter*innen unter der Leitung von Landrat Florian Töpper gestellt, um die Fehler der Vergangenheit auszugleichen.
„Anstatt eine Entschuldigung vom Landkreis bzw. Landrat zu fordern, sollten sich die CSUler lieber an die Parteikolleg*innen in München und Berlin wenden, da sie für fehlerhafte Software und vor allem für die in der Bevölkerung geweckten Erwartungen und deren Enttäuschungen verantwortlich sind. In Zeiten einer Pandemie das Vertrauen der Bevölkerung in staatliche Institutionen, insbesondere das Gesundheitsamt, massiv zu schädigen ist fahrlässig und gefährlich.“, erklärt Fraktionssprecher Johannes Weiß.
„Wir hören seit Monaten immer wieder, dass in wenigen Wochen ausreichend Impfstoff zur Verfügung stünde“ argumentiert Kreisrat Thomas Vizl. „Dabei fehlt es an Impfstoff, deshalb können die Impfzentren in Stadt und Landkreis Schweinfurt keine Erstimpfungen mehr durchführen. Ministerpräsident Söder und die Gesundheitsminister in Berlin und München wecken ständig Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Das verunsichert die Bevölkerung und führt zu Politikverdrossenheit“. „Die CSU in Stadt und Landkreis Schweinfurt ist in den Wahlkampfmodus vor der Bundestagswahl gewechselt, statt sich den wichtigen Problemen der Region zu widmen“ ergänzt Paul Knoblach.